Es begann wie jeder andere Tag.
Der Wecker vibrierte, sie tappte noch halb blind zur Küche. Während das Wasser im Kessel zischte, fischte sie sich gedankenverloren einen Teebeutel aus der Packung. Zimt & Orange – der kleine Papieranhänger fiel fast zu Boden. Reflexartig hob sie ihn auf. Schön bedruckt eigentlich…Beim Anziehen fand sie in der Hosentasche ein altes Parkticket. Knapp zwei Wochen alt. Hatte sie das nicht damals mit ihrer Schwester beim Flohmarktbesuch benutzt? Sie steckte es zurück in die Tasche – vielleicht für später. Im Bad ein kurzer Blick in den Spiegel. Sie drückte zum ersten Mal auf eine neue Cremetube, die frisch aus ihrer silbernen Faltschachtel kam. Der Karton war eigentlich stabil. Vielleicht ließ sich daraus ein Mini-Tagebuch machen?
Der Weg zur Arbeit war grau, aber in der Straßenbahn lagen ein paar zerknitterte Fahrpläne herum. Sie nahm einen mit. Schöne Linienführung…Im Büro nichts Besonderes – bis auf den Werbeflyer, der bei der Kaffeemaschine lag. Ein Foto von einem alten Leuchtturm weckte sofort die Lust, daraus eine Collage zu machen. Nach Feierabend hastete sie noch schnell ins Schuhgeschäft. Sandalen. Nichts Spektakuläres. Aber das Preisetikett war so hübsch gestaltet, dass sie es heimlich mitnahm. Und der Kassenzettel? Unterschätzt, aber mit Datum und Uhrzeit versehen – fast wie ein Zeitstempel fürs Leben.
Später im Café, traf sie ihre Freundin. Die Gespräche waren wie immer goldwert, aber das eigentliche Highlight war die Serviette: feines Papier mit einem blauen floralen Druck. Wäre zu schade zum Wegwerfen… Heimlich wanderte sie in ihre Tasche. Als sie abends nach Hause kam, legte sie alles auf den Tisch: den Teebeutelanhänger, die Cremeschachtel, den Kassenzettel, das Preisetikett, die Serviette, den Flyer, das Parkticket. Ein Sammelsurium aus scheinbarem Müll. Aber in ihren Augen war es Schatzmaterial. Die Fundstücke eines einzigen Tages. Die Zutaten für eine neue Art-Journal-Seite oder einzelner Ephemeras. Ein Tag – erzählt durch Dinge, die andere längst vergessen hätten!
- Was ist ein Ephemera und wozu ist es gut?
- So funktioniert es mit den Ephemera für dein Art Journal
- Welche Materialien eignen sich für Ephemera?
- Wie gehst du nun vor, dein Ephemera für dein Art Journal zu gestalten?
- Ephemera, Embellishment, Altered – Oder die Sache mit den Begriffen
- Challenge: 6 Leute 5 Ephemera
- Aus einem Schnipsel wird eine ganze Serie Ephemera
- Werde zum Sammler deiner Welt
Was ist ein Ephemera und wozu ist es gut?
Ephemera – das klingt erstmal geheimnisvoll, oder?
Das Wort Ephemera stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet „etwas, das nur einen Tag lang dauert“. In der heutigen Zeit beschreibt der Begriff im weitesten Sinne gedruckte oder handgeschriebene Dinge des Alltags, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind – kleine Zettel, Verpackungen, Preisetiketten, Notizen. Dinge, die oft beiläufig entstehen und genauso schnell wieder verschwinden.
Doch genau hier beginnt ihre Magie – im Flüchtigen, im Übersehenen, im Vergänglichen.
Schätze für dein Art Journal
Im Kontext des Art Journaling bezeichnet Ephemera all jene Papierschätze, die über Farben, Texte und Zeichnungen hinaus als zusätzliche, oft persönliche Elemente ins Journal eingefügt werden. Sie sind nicht der Hauptakteur, aber sie erzählen auf eigene Weise Geschichten:
- vom Moment,
- vom Gefühl,
- von dir.
Ein Art Journal, das mit Ephemera arbeitet, wirkt auf den ersten Blick oft wie ein kunterbuntes Sammelsurium: ein Stück Teeverpackung hier, ein alter Kassenzettel dort, eine zerrissene Buchseite, ein Blumenetikett, eine Bahnfahrkarte – und dazwischen Farben, Kleckse, Worte. Es mag aussehen wie ein wildes Durcheinander.
Aber wer genauer hinschaut, erkennt:
Jeder Schnipsel trägt Bedeutung.
Man könnte ein solches Art Journal vergleichen mit einem sehr persönlichen Tagebuch – nur dass man hier nicht nur Gedanken in Worte fasst, sondern sie mit echten Spuren des Alltags unterlegt. Stell dir vor, du führst ein Tagebuch und bewahrst darin das erste Kinoticket mit deinem Lieblingsmenschen auf, den Kassenzettel vom ersten gemeinsamen Urlaub, die getrocknete Blüte von diesem einen besonderen Spaziergang. Vielleicht klebst du auch den Anhänger vom Parfum hinein, das du damals getragen hast – als wäre das ganze Journal eine zeitlose Schatzkiste deiner kleinen Geschichten.
So funktioniert es mit den Ephemera für dein Art Journal
Wenn wir einmal annehmen, dass Ephemera die visuelle Poesie deines Alltags ist – dann ist dein Art Journal die Bühne, auf der Geschichten erzählt werden dürfen. Aber was bedeutet das konkret? Und was macht diese kleinen, oft übersehenen Papierstücke so besonders für dich als Art Journaler/in?

1. Vom Wegwerfprodukt zum Erinnerungsträger
Ein Bonbonpapier, ein Fahrkartenabschnitt, ein verlorener Knopf auf der Straße – all das sind Dinge, die wir im Alltag kaum beachten. Doch im Moment, wo du dich bewusst dafür entscheidest, sie nicht wegzuwerfen, sondern aufzubewahren, werden sie zu Trägern von Bedeutung. Vielleicht erinnert dich das Bonbon an ein Gespräch im Wartezimmer. Der Kassenbon stammt vom Buchladen, in dem du spontan einen Roman entdeckt hast, der dich verändert hat. Ephemera verwandelt Nebensächlichkeiten in Bedeutungsträger.
2. Eine Einladung zum langsamen Sehen
Art Journaling mit Ephemera ist eine Form des achtsamen Sehens. Es schult deinen Blick für Details, die andere übersehen. Du fängst an, anders durch deinen Tag zu gehen – mit offenen Augen für Muster, Typografie, Papierstrukturen, Farbtöne. Der „Sammelblick“ ist wie ein Spiel: Du entdeckst Schönheit im Gewöhnlichen und Bedeutung im Belanglosen.
3. Dein Art Journal als Collage deines Lebens
Anders als ein reines Skizzenbuch oder ein geschriebenes Tagebuch ist das Art Journal mit Ephemera eine haptische, visuelle Zeitreise. Es dokumentiert nicht nur Gedanken, sondern auch Materialien und Spuren deiner realen Umgebung. Es ist eine Collage aus Momenten – zusammengesetzt aus Dingen, die du tatsächlich berührt, gesehen, erlebt hast.
Für manche bedeutet das: Erinnerungen bewahren.
Für andere: Schönheit sammeln.
Und für viele: Einfach spielerisch kreativ sein, ohne Anspruch auf Perfektion.
4. Individuelle Ausdrucksform
Jede/r Art Journaler/in nutzt Ephemera auf ganz eigene Weise. Für die einen ist es ein Werkzeug für nostalgisches Storytelling. Für die anderen ist es ein gestalterisches Element, das Farben, Muster oder Texturen ergänzt. Manche arbeiten rein intuitiv – andere konzeptionell und thematisch.
Du kannst dir vorstellen, dass dein Art Journal ein Raum ist wie ein Gedichtband, in dem du nicht mit Worten, sondern mit Fundstücken und Farben sprichst. Du gestaltest Seiten, die nichts erklären müssen, sondern einfach fühlen dürfen. Und das Art Journal ist der Ort, an dem diese Bedeutung wachsen darf. Was für andere Müll ist, ist für dich vielleicht der Anfang einer neuen Seite, einer neuen Stimmung, einer neuen Geschichte. Denn du gestaltest nicht nur Seiten – du bewahrst Momente.
Welche Materialien eignen sich für Ephemera?
Die Magie von Ephemera liegt im Unperfekten. Hier gebe ich dir einen kleinen Überblick über typische und ungewöhnliche Fundstücke, die sich wunderbar für ein Art Ephemera eignen:
- Vintage-Fundstücke: Alte Buchseiten, Postkarten, Landkarten, Zeitungsartikel, Werbezettel, Briefmarken
- Reiseandenken: Flugtickets, Bahnkarten, Museumstickets, Stadtpläne, Quittungen, Freizeitpark-Plan, Speisekarte
- Verpackungen: Schokoladenpapier, Tee-Etiketten, Sticker, Produktetiketten, Briefumschläge
- Naturinspirierte Stücke: Getrocknete Blumen, Blätterabdrücke, Pflanzennamen aus Samenpäckchen
- Persönliches: Fotos, handschriftliche Notizen, alte Briefe, Kalenderblätter, Visitenkarten

Tipp: Auch moderne digitale Ephemera gibt es! Das ist digitales Papier, welches du selbst ausdrucken und für deine Basteleien nutzen kannst. Schau hier gern in meinem Shop vorbei, vielleicht findest du etwas, was gerade zu deinem Ephemera Thema passt.
Ephemera Schwarzwald Inspiration
Ich habe dir eine kleine Anleitung für das Ephemera „Schwarzwald bei Nacht“ vorbereitet – mit meinem eignen Bastelpapier „grüne Hintergründe“. Entstanden ist das Ganze im Rahmen einer Tauschaktion.
Viel Freude beim Nachbasteln!
Ephemeratauschaktion

Ephemera mit Bastelpapier grüne Hintergründe

Wie gehst du nun vor, dein Ephemera für dein Art Journal zu gestalten?
Du hast jetzt einen Haufen Papierstücke gesammelt – und nun? Keine Angst, du musst kein Profi sein, um loszulegen. Hier zeige ich dir 2 Wege, wie du in die Umsetzung kommst.
Sammle Alltagsgegenstände
Gesammelte Alltagsgegenstände erzählen kleine Geschichten und sind oft viel zu schade, um sie einfach wegzuwerfen. Mit ein wenig Kreativität lassen sich diese unscheinbaren Fundstücke in kleine Kunstwerke verwandeln und wunderbar Ephemera-Projekte integrieren. Zunächst lohnt es sich, die einzelnen Stücke sorgfältig zu betrachten – oft ergeben sich durch Farben, Muster oder Schriftzüge schon erste Gestaltungsideen.
- Eine Bahnfahrkarte etwa kann als nostalgisches Element dienen, besonders wenn sie mit zarten Aquarellfarben leicht übermalt oder an den Rändern mit etwas Stempelfarbe betupft wird, um ihr einen Vintage-Charakter zu verleihen.
- Teeverpackungen hingegen eignen sich wunderbar als Hintergrundmaterial – nach dem vorsichtigen Auseinanderfalten kann man sie glätten, eventuell sogar mit einem Bügeleisen auf niedriger Stufe (zwischen Backpapier) bearbeiten, und dann zurechtschneiden.
- Auch lassen sich Motive aus den Verpackungen ausschneiden und wie kleine Collagenelemente verwenden.
- Ein Preisetikett wirkt gleich viel reizvoller, wenn man es mit einem Stempelmotiv überlagert oder mit feinen Finelinern umrahmt.
Veredle deine Fundstücke
Oft genügt schon ein wenig Washi – Tape, Spitze oder ein kleines Stückchen Transparentpapier, um dem Ganzen eine zarte, poetische Note zu verleihen. Wer mag, kann zusätzlich Wörter oder kurze Zitate mit der Schreibmaschine oder per Hand darauf schreiben oder aufkleben, sodass die ehemals banalen Gegenstände plötzlich eine emotionale oder erzählerische Bedeutung bekommen.
Auch das Einbinden in kleine Taschen oder als aufklappbare Elemente in einem Art Journal sorgt für Überraschungseffekte. Schließlich sind es gerade diese kleinen, scheinbar unbedeutenden Fundstücke, die einem Projekt Persönlichkeit und Tiefe verleihen. Es lohnt sich also, ihnen mit ein wenig Liebe ein neues Leben einzuhauchen.

Erstelle Tickets und Etikettenanhänger
Tickets und Etikettenanhänger, auch Tags genannt, neu zu gestalten macht nicht nur unglaublich viel Spaß, sondern bietet auch unendlich viele kreative Möglichkeiten, sich gestalterisch auszutoben. Während Tickets oft eine klar definierte Form und einen funktionalen Ursprung haben – etwa als Eintrittskarten, Fahrkarten oder Sammelbelege – sind Tags in der Regel kleine Anhänger oder Etiketten, die schon von sich aus eine gewisse gestalterische Offenheit mitbringen. Beide Formen lassen sich aber wunderbar zweckentfremden und ganz neu interpretieren, sei es als dekorative Elemente in Journals, als Geschenkanhänger oder als kleine Collageflächen.
Verwende unterschiedliche Papiere
Der große Reiz liegt darin, dass man mit wenig schon sehr viel Wirkung erzielen kann. Besonders spannend wird es, wenn man bei der Neugestaltung unterschiedliche Papiersorten ausprobiert. Für feuchtere Techniken – etwa beim Einsatz von Aquarellfarben, Tinten oder Gelplatten-Druck – empfiehlt sich ein robusteres, saugfähiges Papier, das die Farben gut aufnimmt und nicht sofort wellt. Im Gegensatz dazu kann glatteres, dünneres Papier für feinere Stempelabdrücke oder den Einsatz von Transfers besser geeignet sein. Je nachdem, was man vorhat, lohnt es sich also, mit verschiedenen Untergründen zu experimentieren.
Experimentiere mit Materialien
In Bastelshops gibt es inzwischen eine riesige Auswahl an Materialien, die die Neugestaltung von Tickets und Tags noch einfacher und zugleich vielseitiger machen. Von Stanzschablonen in unzähligen Formen und Größen – oft inspiriert von alten Fahrkarten oder Gepäckanhängern – über strukturierte Papiere bis hin zu vorgestanztem Grundmaterial, das man nur noch zusammensetzen muss: Das Ganze funktioniert fast wie ein kreativer Baukasten.
Wer mag, kann auch zu Sets greifen, in denen verschiedene Materialien bereits aufeinander abgestimmt sind, was besonders für Einsteiger/innen sehr hilfreich ist. Mit etwas Fantasie, Farbe, ein paar Textschnipseln, vielleicht einem Stück Stoff oder Garn, werden aus simplen Papierteilen plötzlich kleine Kunstwerke – individuell, ausdrucksstark und immer mit einem Hauch Persönlichkeit.
Beide Wege eignen sich wunderbar, um dein eigenes Ephemera für dein Art Journal zu gestalten.
Ephemera, Embellishment, Altered – Oder die Sache mit den Begriffen
Zwei Begriffe möchte ich erwähnen, die dir helfen werden besser zu verstehen. Es gibt einen Unterschied, welchen Weg du gehst. Wenn du Weg Nummer 2 wählst und beispielsweise ein Ticket aus einem Bastelpapier ausgestanzt hast und dann verschönern möchtest, dann handelt es sich nicht mehr nur um ein Ephemera, sondern um ein Embellishment.
Ich denke, ich kann dich beruhigen, wenn ich dir erzähle, dass ich am Anfang meiner Art Journal Reise kein Wort verstand, was diese Begriffe bedeuteten. Manches lässt sich ja ableiten, aber was das dann genau hieß bezüglich meiner Basteleien auf dem Tisch, war mir lange ein Rätsel.
Embellishment
Eigentlich ist es nicht wichtig. Es wird nur problematisch, wenn du von jemand anderem einen Umsetzungsschritt lernen willst und womöglich durch Fremdwörter aufgehalten wirst oder du dich in der Szene bewegst und zu verstehen versuchst, was der Inhalt der Unterhaltung bedeutet. Das Wort Embellishment heißt nichts anderes als, Verschönerung oder Verzierung in verschiedenen Formen.
Altered
Ich setze noch eins drauf. Wenn du nun das ausgestanzte Ticket verschönert und verziert und dazu eine Tasche angefertigt hast, dann heißt diese Kombination Altered. Die Bedeutung des Begriffs lautet kurz und knackig, dass der gebrauchte Briefumschlag- eine angefertigte Tasche- nun verändert wurde und eine neue Funktion bekommen hat. Ich habe aber den Eindruck, dass dieser Begriff nicht allzu gängig ist, wie die anderen zwei. Ich hab nur ein paarmal davon gehört!

Aus einem Briefumschlag wurde eine Tasche für den echten Giersch
Aus einem Schnipsel wird eine ganze Serie Ephemera
Das Faszinierende an Ephemera ist: Es steckt voller Geschichten – und oft sind sie miteinander verknüpfbar. Du hast z. B. ein altes Kinoticket aufgehoben und wiedergefunden. Bei näherer Betrachtung kommt die Erinnerung an den schönen Abend und du überlegst dir nun, wie du dieses Ticket zu einer weiteren Erinnerung verbasteln kannst.
- Nutzen als Startpunkt für eine Serie über deine liebsten Filme
- Gestalten für eine Seite mit Popcorn-Illustrationen, Kritiken, Zitaten
- Gebrauchen als Farbschema für weitere Umsetzungsideen bezüglich Kinoerlebnisse, z.B. ein Filmplakat oder Details aus der Filmgeschichte
Ein kleiner Schnipsel kann dich durch ein ganzes Thema tragen – Woche für Woche. Du entwickelst automatisch eine visuelle Serie, die am Ende wie ein kleines Kunstwerk wirkt.
Denke an deine Geschichte von „neulich“ Abend
Ich helfe dir dabei, eine Idee für dein einzigartiges Ephemera zu erschaffen.
Lass uns ein kleines Spiel spielen.
Ich gebe dir eine Alltagssituation und dazu eine Materialidee für dein Ephemera für dein Art Journal. Ziel des Spiels ist, dass bei jedem Satz sofort ein Bild oder eine Sammelidee dir in den Sinn kommt. Bereit?
Lets go!
- Du hast dir einen Tee gemacht und dabei ganz unbewusst den kleinen Anhänger vom Teebeutel abgerissen? → Der Teebeutel-Tag wird zur Erinnerung an diesen Moment der Ruhe.
- Du hast dir die Haare frisch gewaschen und die neue Pflegeserie ausprobiert?
→ Ein Stück der Verpackung, ein Aufkleber oder die kleine Beilage im Karton – plötzlich ist sie gestalterisch spannend. - Du warst kurz im Supermarkt, um „nur schnell Milch“ zu holen, und hast spontan ein neues Joghurtprodukt ausprobiert?
→ Das Verpackungsband oder der Deckel – vielleicht landet er als Kreismotiv in deinem Journal. - Du hast beim Abendessen mit einem alten Bekannten herzlich gelacht?
→ Die Serviette vom Restaurant, der Bon, oder sogar ein Stück von der Speisekarte – dein Lächeln aus Papier. - Du bist durch den Regen gelaufen, weil du den Bus verpasst hast?
→ Das Fahrkarten Stück, ein verwaschener Zettel aus der Jackentasche – Spuren des Moments. - Du hast am Kiosk noch schnell ein Magazin gekauft, obwohl du eigentlich sparen wolltest?
→ Ein herausgerissenes Bild oder Zitat, das deine Stimmung widerspiegelt. - 7. Du hast ein Päckchen geöffnet, das schon seit Tagen auf dich gewartet hat?
→ Das Siegel, die Etiketten, das Füllpapier – perfekt zum Einbauen. - 8. Du hast einen Lieblingsfilm wiedergesehen – zum zehnten Mal – und dich erneut verliebt?
→ Das Kinoticket von damals, ein Print des Filmplakats oder ein handgeschriebenes Zitat aus dem Drehbuch.
Werde zum Sammler deiner Welt
Am Ende all der kleinen kreativen Schritte, die du gegangen bist – inspiriert von Ideen, Impulsen und Techniken – hältst du etwas ganz Besonderes in den Händen: ein Art Journal, das mehr ist als nur Papier, Farbe und Kleber.
Es ist ein Schatz aus Momenten, ein Gefäß voller Erinnerungen, das deine Welt in Fragmenten zeigt – liebevoll zusammengesetzt, Schicht für Schicht, Seite für Seite, Ehemera für Ephemera. Jeder Eintrag erzählt eine Geschichte, jede Collage trägt einen Hauch von Alltag, jeder Farbklecks ein Gefühl, das dich bewegt hat. Es ist ein stilles Archiv deiner Gedanken, Träume und Begegnungen, eingefangen in kleinen Ausschnitten deines Lebens, die sonst vielleicht verloren gegangen wären.
Dein Art Journal ist nicht perfekt – und genau das macht es so lebendig. Es trägt Spuren deiner Hände, deiner Zeit, deines Blicks auf die Welt. Es wächst mit dir, verändert sich mit deinem Stil, deiner Stimmung, deiner Wahrnehmung. Und irgendwann, wenn du darin blätterst, entdeckst du nicht nur Farben und Formen, sondern dich selbst – in all deinen Facetten. Es ist ein Ort, an dem du warst, ein Stück deiner Geschichte, das du sichtbar gemacht hast. Und vielleicht ist es genau das, was zählt: Dass du begonnen hast, deine Welt zu sammeln – auf deine Weise, in deinem Tempo, mit deiner Handschrift.
Jetzt frage ich dich, liebe/r Leser/in, welches Thema beschäftigt dich im Moment und wäre es Wert sich in ein Ephemera für dein Art Journal zu verwandeln? Vielleicht ist es sogar ein Thema für all unsere Art Journale? Wenn dir etwas einfällt, dann teile es uns in den Kommentaren unter diesem Blogartikel mit.
Ich freue mich darüber sehr.
Ein sehr schöner, ausführlicher Blogbeitrag. gefällt mir sehr gut. Macht richtig Lust, gleich loszulegen.
Ein richtig toller Blogeintrag und tolle Erklärung der Begriffe. Ich brauchte auch ein Weilchen, bis ich den Unterschied verstanden habe 😄.
Liebe Grüße Diana