Jahresrückblick 2025 – war kein Jahr der schnellen Erfolge

29.12.2025 | Persönliches, Rückblick

Es war ein Jahr des Dranbleibens.
Ich habe viel und ehrlich gesagt auch hart an meinem Neben-Business gearbeitet, um endlich in die Spur zu kommen, in die ich von Anfang an wollte. Dafür musste ich ausprobieren. Vieles testen. Manches wieder verwerfen. Nicht alles, was sich gut anfühlt, bleibt wichtig. Und nicht alles, was wichtig ist, fühlt sich leicht an.
Dieses Jahr hat mir sehr klar gezeigt, was nötig und unverzichtbar ist, um Ergebnisse zu erzielen – und was einfach nur beschäftigt. Zwischen To-do-Listen, Familie, Haussanierung und Alltag war es eine echte Herausforderung, beim Wesentlichen zu bleiben. Nicht schneller zu werden, sondern auf Kurs zu bleiben, auch wenn Dinge länger brauchen, bis sie umgesetzt sind.

Ich habe gelernt, wie steinig der Weg im Onlinebusiness sein kann. Wie unsichtbar Arbeit oft bleibt. Und wie viel innere Stabilität es braucht, nicht bei jeder Kurve alles infrage zu stellen. Trotz allem bin ich gewachsen. Fachlich, kreativ und persönlich. Ich habe viel gelernt, klarer entschieden – und stehe heute an einem Punkt, der sich nicht laut anfühlt, aber richtig.

Dieser Jahresrückblick 2025 ist kein Erfolgsbericht.
Er ist eine ehrliche Bestandsaufnahme eines Jahres, das mich geformt hat.

Meine Art Journal Buch Werke 2025
Meine Art Journal Buch Werke 2025

Meine wichtigsten Themen & Momente 2025 – eine Timeline

🌱 Winter / Jahresanfang
Ankommen, Struktur finden, Neues zulassen
Das Jahr begann ruhig und gleichzeitig mit einer großen Veränderung:
Ich wurde Mama von Nala, einer Katze aus dem Tierheim. Sie hat meinen Alltag neu sortiert und mir gezeigt, dass Sie kuschelbedürftig ist, wie ich mir eine Katze immer vorstellte und diese Kuschelzeiten einfordert.

Kreativ ließ ich mich anstecken: Über TikTok entdeckte ich Coloring für mich. Ausmalbücher, Stifte, Farben, ein netter Zeitvertreib meiner kreativen Auszeiten. Parallel dazu begann ich, intensiver an meinem Blog zu arbeiten. Als VIB-Bloggerin nutzte ich den Zugang bewusst und schrieb über das Jahr verteilt rund 20 Blogartikel. Für mich ein großer Schritt in Richtung Kontinuität.

🌸 Frühjahr
Tauschen, Sammeln, Verbindungen knüpfen
Im Frühjahr drehte sich vieles um Ephemera. Ich tauschte Material mit anderen kreativen Menschen, sammelte, sortierte und kombinierte und merkte, wie sehr mich diese kleinen Papierstücke inspirieren. Gleichzeitig entstand ein Reisejournal für eine Künstlerfreundin. Ein leises Projekt, das mir gezeigt hat, wie wertvoll es ist, Dinge nicht für den Markt, sondern einfach für einen Menschen zu gestalten.
Im April zogen drei Flickenteppiche bei mir ein. Meine Newsletter Leserinnen waren live dabei, was ich daraus gemacht habe, während parallel drei weitere Restaurierungsprojekte liefen. Unter anderem ein altes Fotoalbum, bei dem Goldeinband und Seitenblock entfernt wurden, um den Bucheinband später kreativ weiterzuverwenden.

☀️ Sommer
Mut, Reibung & neue Themen
Im Sommer begegnete ich meinem inneren Schweinehund zum ersten Mal ganz bewusst. Auslöser war eine Leinwand Hälfte, die ich für eine Freundin gestalten sollte, obwohl Leinwände eigentlich nicht mein Medium sind.
Nachdem das vollbrachte Werk an die Besitzerin übergeben war, entstand eine kleine Zeichnung des Schweinehunds selbst. Daraus entwickelte sich ein Blogartikel „Der kreative Kampf mit dem inneren Schweinehund“ und im Hintergrund begann ein Buchprojekt zu wachsen. Ob und wann es fertig wird, darf offen bleiben.
Im Spätsommer nutzte ich einen umgestalteten Bucheinband für die “Mach mal blau Challenge” von Constanze, bei der ich sicher wieder 2026 dabei sein werde. Ein schönes Beispiel dafür, wie Projekte sich manchmal erst später miteinander verbinden.

🍂Herbst
Sichtbarkeit, Produkte & Abschluss
Ein echtes Highlight war die Einladung von Lisa zur Podcastfolge #17 „kreativ & frei und wie das Journalen dabei helfen kann“. Begleitend dazu schrieb ich einen Blogartikel und gestaltete ein kleines Zine, das ich bei @zines.fm einreichte.
Im November wurde dieses Zine im Podcast von Jennifer vorgestellt. Ein Moment, der sich sehr rund angefühlt hat.

Produktseitig passierte viel:
mein Herzimpulse-Kartendeck zog in den einen Shop, der Onlinekurs Papierdruck wurde abgedreht und zog in den anderen Shop ein, ein neues E-Book entstand und zwei neue Zines kamen noch online.
Parallel bereitete ich meine Ausstellung vor: Drucke rahmen, einen Kunstkatalog erstellen und einen Präsenz-Papierdruckkurs über den Schwarzwaldverein anbieten. Beide Events wurden sogar in der Zeitung erwähnt.

Werbe Zine für Podcast mit Lisa Scheler kreativverbunden

Worauf bin ich 2025 stolz?

Ich habe ein halbes Jahr gebraucht, um bei Instagram bewusst kürzer zu treten
Habe ich es geschafft? Ich bin mir nicht so sicher LOL, denn ich mag kurze Videos, ich mag es kurz zusammengefasst, weil schnell konsumierbar, ohne viel Zeit in Anspruch zu nehmen. Aber meine Zahlen sind nicht so WOW im Vergleich zu der Arbeit, die dahinter steckt. Es macht mir viel Spaß, aber es gibt noch andere Dinge, die mir viel Spaß machen. Daher steht die Frage nun immer noch im Raum, ob ich kürzer trete….
Die sinkende Reichweite war nicht leicht auszuhalten. Aber was bringt Sichtbarkeit, wenn der Shop leer bleibt? Instagram verändert sich und ich mich auch. Was viele Jahre Hobby war, ist heute Business. Und das verlangt andere Entscheidungen.

Ich bin an meinen Themen drangeblieben, gar nicht so leicht als Scannerpersönlichkeit
Auch dann, wenn vieles hinter den Kulissen geblieben ist. Ich habe viel kreiert, gedacht, ausprobiert, ohne dass alles an die Oberfläche musste. Wie ein Kommentar unter meinem Scanner-Blogartikel es treffend formulierte:
Manche Ideen wollen nur gedacht werden.
Ich habe Plattformen gewechselt und meinen Instagram-Account umbenannt. Kein schneller Schritt, sondern ein notwendiger. Ich habe neue Basteltechniken kennengelernt und mir kreative Räume geöffnet, ohne sofort an Verwertung zu denken. Gemeinsam mit meiner Künstlerfreundin habe ich eine Ausstellung realisiert. Ich habe einen gut besuchten Papierdruckkurs hier vor Ort veranstaltet.

Zeitungsartikel-Ausstellung-CafeBohne-2025

Mein Katzenspaziergang mit Nala
Mein Katzenspaziergang mit Nala

Ich habe ganz handfest Dinge umgesetzt
Die Gefächer unseres Esszimmers ausgemauert. Unterstützt von Nala, meiner weißen Katze, die mir mit ihrem Kratzen an der Dämmung sehr deutlich machte, dass das so nicht über den Winter bleiben kann.

Ich bin meinem inneren Kind begegnet. Habe meiner Kreativität Zweckfreiheit gegeben. Kein Produkt. Kein Post. Kein Ergebnis. Basteln ohne Plan. Habe Grenzen ernst genommen und viele Pausen gemacht ohne Rechtfertigung. Habe Dingen einen Platz gegeben, ohne zu Hinterfragen, ob dies nun das Richtige ist. Ich habs einfach getan und wurde dadurch langsamer.

Ich habe mit meinen Bastel-AG-Kids viele große Projekte umgesetzt, bei denen ich vorher nicht wusste, dass ich das kann und ob es mir gelingt, die Grundschüler/innen zu ihrem Kunstwerk zu begleiten.

Ich habe eine 24 DIY-Challenge zum Jahresende angeboten, bei der ich jeden Tag einen kreativen Impuls in meinem Art Journal umgesetzt habe und dich über die Schulter blick ließ.

Mein stiller Stolz:
Ich bin geblieben.
Bei mir. 
Bei meinen Werten. 
Bei meiner Verantwortung für mein Business, meine Familie und mich selbst.

Leinwandwerke-Bastel-AG-Kids-2025
Leinwandwerke-Bastel-AG-Kids-2025

Was war die beste Entscheidung, die ich 2025 getroffen habe?

Ich habe mich entschieden, weiter in meine Weiterbildung zu investieren. Obwohl ich mir schon 2024 gesagt habe: Nächstes Jahr ist Schluss. (Spoiler: war es nicht.) Blöd nur, dass Lernen mir unheimlich viel Spaß macht. Und dass genau dieses Lernen mir 2025 die Sicherheit gegeben hat, dranzubleiben, auch dann, wenn Ergebnisse nicht sofort sichtbar waren.
Diese Entscheidung war kein einzelner Klick und kein großes Aha. Sie war leise. Wiederholt. Und manchmal auch anstrengend. Aber sie hat mir ermöglicht, Zusammenhänge besser zu verstehen, mein Business bewusster zu führen und mir selbst mehr zuzutrauen. Vielleicht war das die eigentliche Entscheidung:
Nicht stehen zu bleiben. Nicht so zu tun, als wäre ich „fertig“.
Sondern mir zu erlauben, weiter zu lernen, auch wenn der Weg dadurch länger wird.

Welche wichtigen Lektionen hat mir das Jahr 2025 mitgegeben?

1️⃣ Sichtbarkeit ist ein Spagat und keiner spricht ehrlich darüber
2025 hat mir sehr deutlich gezeigt, wie anspruchsvoll es ist, alle Plattformen zu bespielen, dabei die eigene Website nicht aus den Augen zu verlieren und parallel Produkte zu entwickeln, die wirklich in den Shop gehören. Social Media, Blog, Newsletter, Shop. Alles will Aufmerksamkeit. Und alles gleichzeitig gut zu machen, kostet Kraft. Mehr, als oft zugegeben wird. Ich habe gelernt: Nicht alles, was möglich ist, ist auch dauerhaft tragbar.

2️⃣ Die KI-Ära verändert alles, aber nicht das Wesentliche
KI macht vieles schneller. Aber sie macht auch vieles beliebig. 2025 wurde mir klar, dass es wichtiger denn je ist, auf menschlicher Ebene zu kommunizieren. Persönlich zu bleiben. Haltung zu zeigen. Meinung und Werte sichtbar zu machen, selbst wenn man sich damit nicht anbietet oder sogar an den Rand stellt. Ich bin fest davon überzeugt: Wer sich kreativ zeigt, Persönliches teilt und sein Selbstbild ehrlich darstellt, hebt sich ab. Nicht trotz der KI, sondern wegen ihr.

3️⃣ Älter werden heißt nicht leiser werden, sondern klarer
Ich werde älter. Eigen. Manchmal kompliziert. Aber auch weiser, erfahrener, mutiger und selbstbewusster. Und ja: Diese Klarheit geht Hand in Hand mit Zweifeln und Zukunftsängsten. Die politische Lage. Bedrohungen von außen. Menschen, die Europa verlassen und neue Wege gehen. Diesen Mut habe ich (noch) nicht. Aber mir wird täglich bewusster, dass ich mich hauptberuflich in einer Sackgasse befinde. 2025 stellt mir eine unbequeme Frage:
Jetzt, wo ich es erkenne: bin ich bereit, mich wirklich umzuorientieren?

4️⃣ Zeit ist nicht das größte Problem. Energie schon!
Zeit wird überschätzt. Körperliche Kraft und mentale Ressourcen nicht. Die Haussanierung hat mir das brutal ehrlich gezeigt. Sie ist anstrengend. Zäh. Nervlich fordernd. Und manchmal fühlt es sich an, als gäbe es kein Ende. Wann sind wir fertig? Gibt es überhaupt ein „fertig“? Diese Frage lässt sich auch auf andere Dinge beziehen. Werde ich jemals mit meinem kreativen Business fertig sein?
Ich habe gelernt, meine Energie ernster zu nehmen. Pausen nicht als Luxus zu sehen, sondern als Voraussetzung. Und mir einzugestehen, dass Erschöpfung kein persönliches Versagen ist.

2025 war kein bequemes Jahr. Aber ein Ehrliches. Es hat mir nicht alles beantwortet, aber die richtigen Fragen gestellt. Und manchmal ist genau das der Anfang von Veränderung.


Mein Ausblick auf 2026

1. Was ich 2026 anders (besser) mache
➡️ 2026 möchte ich bewusster arbeiten. Weniger reagieren, mehr gestalten. Ich werde nicht mehr versuchen, überall gleichzeitig sichtbar zu sein, sondern meine Energie gezielter einsetzen. Meine Website rückt stärker in den Mittelpunkt als der Ort, der bleibt, auch wenn Plattformen sich verändern. Ich erlaube mir, Dinge langsamer wachsen zu lassen. Nicht jede Idee muss sofort veröffentlicht werden. Manche dürfen reifen. Andere dürfen wieder gehen. Mein Maßstab ist nicht mehr Tempo, sondern Stimmigkeit.

2. Diese großen Projekte gehe ich 2026 an
➡️ Neben meinem Blog möchte ich Artikel für andere Websites schreiben und meine Themen weiter nach außen tragen. Parallel entstehen weitere Produkte für meinen Shop, Schritt für Schritt, ohne künstlichen Druck. Ein kreativer Schwerpunkt wird das Thema ATC – Artist Trading Cards sein. Ich bin in einer Tauschgruppe angenommen worden, beschäftige mich intensiver mit dem Format und nehme Ende 2026 an einem ATC-Adventskalender teil. 2026 nutze ich also als Vetiefungsjahr für dieses Thema. Im Hintergrund arbeiten weitere größere Projekte: ein Buch, ein Kalender und Websiteergänzungen.

3. So kannst du 2026 mit mir zusammenarbeiten
➡️ 2026 öffne ich mich stärker für Kooperationen. Gemeinsame Projekte, kreative Formate, Ausstellungen, Workshops oder redaktionelle Zusammenarbeit…Immer dort, wo Werte, Haltung und Arbeitsweise zusammenpassen. Ich glaube an Verbindungen, die nicht nur Reichweite bringen, sondern etwas bewirken in mir und in dir.

1 Kommentar

  1. Liebe Maren,
    da ist ja dieses Jahr einiges bei dir passiert.
    Was du über das Älter werden schreibst kann ich voll unterschreiben, Das geht mir genauso. Klarer, echter und auch kompromissloser.
    Ich habe auch so einen Schmuseotto von Kater. Der sitzt gerade auf meinem Schoß und zwingt mich dazu mit einer Hand zu tippe,. da ich ihn festhalten und vor allem das Bäuchlein krabbeln muss. Belohnt werde ich mit ohrenbetäubendem Schnurren.
    Liebe Grüße und alles Gute im neuen Jahr
    Stephanie

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Maren

aus der Bastelfarbstube

Ich bin ein kreativer Kopf, ein Scannerpersönlichkeit, schmeiße einen Männerhaushalt und habe nebenher einen sozialen Beruf. Als Ausgleich hilft mir all das, was mit Journalen und Upcycling zu tun hat.